Sanierter Steg über das Weyrichsbruch macht dieses Biotop erlebbar
Der Knüppeldamm ist ein Holzsteg, der über ein fast 7 ha großes Quellmoor führt und Wanderern und Naturliebhabern gleichermaßen dient, dieses Refugium nachhaltig zu erschließen, ohne das wertvolle Biotop flächig betreten zu müssen.
Auf seiner gesamten Länge ist der Holzsteg 1,25 m breit und ist mit dieser Breite nach den Kriterien „Reisen für Alle“ des deutschen Seminars für Tourismus (DSFT) als barrierearm einzustufen und auch für Menschen mit Bewegungseinschränkungen, die auf die Unterstützung durch Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, nutzbar. Zudem ist der Knüppeldamm Bestandteil verschiedener regionaler Wanderwege sowie des Premiumwanderweges Saar-Hunsrück-Steig.
Der Knüppeldamm hat eine lange Tradition, denn schon 1968/1969 wurde an dieser Stelle erstmalig ein Steg mit Fichten-Rundhölzern gebaut, der in der Folgezeit immer wieder erneuert wurde, um den Naturliebhabern Einblicke in das Moor zu gewähren. 1997 erfolgte dann etwa mittig des Stegs der Bau einer Besucherkanzel und einer Informationstafel durch Mitarbeiter des damaligen Forstamtes Osburg – heute Forstamt Hochwald. Auch diese Kanzel ist seither Bestandteil des Gesamtprojektes und wird regelmäßig erneuert. Eine erste Komplettsanierung des Stegs mit Schnittholz erfolgte in den Jahren 2007/2008 durch den damaligen Wegewart des Vereins, Andreas Ludwig. Im Zuge dieser Maßnahme wurden die Rundhölzer durch geschnittene Balken und Bretter ersetzt, was fortan eine bessere Begehbarkeit ermöglichte. Auch diese Erneuerung wurde bereits mit der finanziellen Unterstützung des Naturparks Saar-Hunsrück durchgeführt.
Nachdem in den Folgejahren immer wieder punktuelle Ausbesserungen des Stegs erfolgten, stand 2023/2024 eine neuerliche Komplettsanierung an, um auch zukünftig die Verkehrssicherheit dieses bei Wanderern und Menschen, die sich für die Biotopentwicklung in dem Quellmoor interessieren, sehr beliebten Stegs zu gewährleisten. Die Sanierung wurde von November 2023 bis April 2024 durch den Wegewart des Erholungsgebietes, Timo Zink, mit Unterstützung durch Azubis und Mitarbeiter des Forstamtes Hochwald, durchgeführt. Nur Dank dieser Unterstützung war es möglich, den Steg in einer so kurzen Zeitspanne zu sanieren, mit dem Ergebnis, dass dieser mit Start in die Wandersaison 2024 wieder der Öffentlichkeit zugänglich war. Insgesamt wurden für die Sanierung rd. 67 cbm Eichen- und Lärchenholz benötigt. Die Maßnahme mit Gesamtkosten ca. 78.000 € konnte dank einer 80%igen Förderung vom Naturpark Saar-Hunsrück und dem Land Rheinland-Pfalz realisiert werden. Im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme hat zudem die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz das Areal mit Infostelen und Infokuben ergänzend erschlossen.
Zudem wurde erstmalig im Zuge dieser Fördermaßnahme ein Informations-Flyer in einer Auflagenhöhe von 10.000 Exemplaren durch ein Graphikbüro erstellt. In dem Flyer ist die Geschichte und die Entwicklung des Weyrichsbruchs dokumentiert. Der Flyer liegt in den Tourist-Informationen der Verbandsgemeinden innerhalb des Vereinsgebietes aus und kann auch am Einstieg zum Knüppeldamm einer Infobox entnommen werden.
Als Vorsitzende des Vereins Erholungsgebiet Hochwald freute sich die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Ruwer, Stephanie Nickels, über den Abschluss der Sanierung und dankte allen die zur Realisierung des Projektes beigetragen haben. Sie betonte die Bedeutung des Knüppeldamms als interessanten Ausflugs- und Bildungsort sowohl für Einheimische als auch für Gäste. Auch die Geschäftsführerin des Naturparks Saar-Hunsrück, Gudrun Rau, stellte den Mehrwert für die ganze Region heraus. Durch die zu Verfügung stehenden Fördermittel können die Naturschätze des Naturparkes durch solche Projekte erlebbar gemacht werden. Sie betonte die enge Vernetzung und die gute Zusammenarbeit aller Akteure in der Region.
Während der Begehung stellte Nicole Fournier von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz auch Neuerungen im Umfeld des Steges dar. Am Einstieg findet man nun dank einer Förderung der Stiftung rechts des Stegs drei übereinander gelagerte Würfel, die sowohl bildliche als auch textliche Informationen zum Quellmoor enthalten. Zudem sorgen zwei aus Holz gefertigte Informationsstelen im Bereich der Aussichtskanzel für eine moderne Form der Informationsvermittlung und werten das Gesamtprojekt entsprechend auf. Die Stiftung Umwelt und Natur Rheinland-Pfalz konnte dies im Rahnen eines Projektes für Moorschutz realisieren, welches bereits seit 2022 im Weyrichsbruch durchgeführt wird. Dessen Erfolg ist auch auf die enge Zusammenarbeit mit dem Forstamt Hochwald zurückzuführen, denn alle Akteure verfolgen hier das gemeinsame Ziel der Renaturierung wertvoller Lebensräume.
Abschließend gingen der Leiter des Forstamtes Hochwald, Thomas Vanck, und der zuständige Revierförster, Markus Kritten, in einem kurzen Abriss auf die Genese solcher Moore ein und schilderten die notwendigen Maßnahmen, die von Seiten des Menschen getätigt werden müssen, um diese wichtigen Biotope dauerhaft und zukunftsfähig in ihrem Bestand zu erhalten.